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Letzte Nachrichten aus Tansania

22.08.2015 09:12

Unsere Reisegruppe befindet sich inzwischen auf der Rückreise. In Daressalam sind alle gut angekommen. Heute geht es dann über Dubai zurück nach Hamburg, wo wir sie am Sonntag nachmittag erwarten.

Zuletzt war in Mbigili zwar Strom vorhanden, aber der Computer war nicht mehr einsatzbereit. Deshalb noch einmal auf diesem Wege ein paar letzte Neuigkeiten, die ich von Andreas per SMS erfahren habe. 

In einem völlig überfüllten Bus sind unsere Jugendlichen zusammen mit vielen jungen Leuten aus Mbigili nach Matema zum Nyasa-See gefahren, wo alle ausgelassen im Wasser getobt haben. Ein unvergesslicher Tag. Am letzten Sonntag wurde dann der große Festgottesdienst gefeiert, der insgesamt 4 Stunden gedauert hat. In diesem Gottesdienst wurde auch die Einladung für einen Gegenbesuch in Bergedorf ausgesprochen.

Nach dem Wochenende ist unsere Reisegruppe dann mit 11 Gemeindegliedern aus Mbigili in den Ruaha-Nationalpark gefahren, wo man beste Chancen hat, Löwen, Elefanten und Giraffen zu beobachten. Am Mittwoch noch einmal eine letzte Nacht in Mbigili - und dann der Abschied. Andreas ahnte schon, dass es da sicher so manche Träne geben wird. Seit Donnerstag ist die Gruppe nun auf der Rückreise: nach einem Stop beim Bischof im Tukuyu dann noch einmal einen ganzen Tag quer durch das Land bis in die Hauptstadt Daressalam.

Alles weitere werden unsere Reisenden selber berichten, wenn sie wieder angekommen sind.

Wir wünschen Ihnen eine behütete Heimkehr.

Stefan Deutschmann

 

Manow: Internat und Begegnung mit Susanne und Kai Hoffmann

16.08.2015 18:21

Im Gespraech mit Kai Hoffmann wird man nachdenklich hinsichtlich der Moeglichkeit, ob Tanzania aus eigener Kraft ein “gutes Niveau” erreichen kann. Jedenfalls, wenn man Massstaebe unserer westlichen Kultur des “globalen Nordens” anlegt. Seine Erfahrungen mit der Sanierung der Internats-Schule in Manow und ihrer Entwicklung, nachdem er das Buero des “Head-Master” verlassen hatte, stellen ernste Fragen.

Vorsichtiger formuliert seine Frau Susanne: “ Menschen sind einfach unterschiedlich. Die Erfahrungen im Kultur-fremden Tanzania lehren mich das auch fuer den eigenen Kontext.” So wird auch fraglich, ob es richtig ist, eigene Massstaebe an die “Entwicklung” Anderer anzulegen.

Was kann ueberhaupt Massstab sein? Wenn es soetwas wie “Glueck” ist, dann geht es Menschen in Tanzania wie in Deutschland gut. Und es geht Menschen in Tanzania wie in Deutschland schlecht.
Sicherlich ist es zynisch, die schockierende Armut vieler Tanzanier zu romantisieren mit dem Hinweis auf ihre sprichwoertliche Froehlichkeit und Unbeschwertheit.
Das Unglueck aber, das die “Volkskrankheit Depression” in all unserem Wohlstand ausloest, darf ebensowenig uebersehen warden. Oder die gesundheitlichen Folgen von Ueber- und Fehl-Ernaehrung, die bis zu 70% des Patienten-Aufkommens in unseren Krankenhaeusern ausmachen.
Und was sagt die Kinderarmut unserer Gesellschaft ueber “Glueck” in unserer Kultur?

Das Internat ist immer wieder in wirtschaftlichen Turbulenzen, weil nicht nach oekonomischen Gesichtspunkten verfahren wird, die uns selbstvestaendlich erscheinen. Im Moment aber laeuft es wohl ganz gut – nach unseren Kriterien.
Irritierend war gleichwohl, dass wir nur zwei Klassen gefunden haben, in denen Lehrer waren. Der Rest des Kollegiums nahm ein einer Beerdigung in  Tukuyu teil. Die anderen Klassen wiederum arbeiteten ohne Lehrer – oh Wunder – ruhig und konzentriert in ihren Heften.

Andreas Baldenius

Der Computer

16.08.2015 18:18

Wir haben hier schon feststellen muessen bzw. duerfen, dass man hier Zeit mitbringen muss, wenn man etwas machen moechte. Aber dass selbst die Elektrischen Geraete dieser Meinung und Einstellung folgen, konnte man ja nicht ahnen. So sitzen wir hier vor dem Computer und versuchen einen Blogeintag hochzuladen. In der Zeit der Blog laedt, schreiben wir drei neue Eintraege. Die Frage die wir uns dann noch stellen: “Schaffen wir es noch den Eintrag hochzuladen?” Und wenn abends dann noch der Strom ausfaellt, spielen die Taschenlampen auch noch verstecken mit uns und es wird zum Abenteuer fuer die Maedchen in ihrem Klamottenhaufen irgendetwas zu finden (Anmerkung von Lisa und Jose: WIR HABEN AUFGERAEUMT!).

Nach dem wir wieder mal Stunden vor dem PC sassen, ohne das etwas passiert ist klappt es dann doch irgendwie, irgendwas hochzuladen.. Wenn auch mit verschiebung auf den naechsten Tag.

 

Liebe Gruesse aus Hier

Roger

Der Tanz der Kochfrauen

16.08.2015 18:17

Ploetzlich drang Gesang aus dem dunklen Innenhof aus Richtung des Kochhauses herein. Und dann kamen sie herein getanzt, die “Koch-Frauen”: singend, in langer Reihe, ihre riesigen Kochloeffel aus Holz schwingend. Ihre Kangas und Schultertuecher hatten sie elegant neu drapiert. Trillernd und lachend umtanzten sie den Tisch, zwischen unseren Beinen hindurch, und wir klatschten den Takt dazu.

Was hatten wir uns fuer Gedanken gemacht um diese Frauen! Vor dem ersten Hahnenschrei, noch im Stockdunkeln, beginnen sie, Tag fuer Tag auf drei Feuerstellen heisses Wasser zur Morgentoilette fuer uns zu bereiten. Das haben sie zuvor in grossen Eimern von der Wasserstelle bei der Schule geholt, und, nach hiesiger Frauen-Art, stolz aufgerichtet auf dem Kopf herbei balanciert. Wie alles, was sie zu unserer Versorgung brauchen: Reis in rauhen Mengen, Suess-Kartoffeln, Eier, Huehner, Weizen, Mais, Erdnuesse, und eben Wasser, Wasser, Wasser. So arbeiten sie in mehreren Schichten den ganzen Tag hindurch. Manchmal richtig schuftend, wie beim Holz machen – das haben sie in den Waeldern der Gemeinde gesammelt und wiederum auf dem Kopf hergetragen. Dann muss es der Laenge nach gespalten warden, um dann Stueck fuer Stueck in die Glut unter den Toepfen geschoben zu werden.
Manchmal geht es aber auch gemuetlich zu, wie bei der Plauderstunde auf der Wiese, waehrend in grossen, selbst geflochtenen Schalen Reis, Mais und Weizen Korn fuer Korn durchsortiert und von Spreu und Steinchen gereinigt wird.

Ab und zu duerfen wir auch ein bisschen mit machen, aber immer so, dass es nicht in Arbeit ausartet. Oder welche von uns (bevorzugt ebenfalls Frauen) duerfen mit ins Koch-Haus. Da drin ist es dann manchmal still, manchmal dringen Stimmen heraus und manchmal auch Gesang.

So arbeiten sie den ganzen Tag dafuer, uns zu bewirten. Das ist schon auch mal schwer auszuhalten, und ungute, mit Scham besetzte Assoziationen an koloniale Verhaeltnisse tauchen auf. Was denken sie wohl bei all dem und ueber uns?

Und dann singen sie ploetzlich im Zentral-Raum des Pastorats, nach einem langen und arbeitsreichen Tag, und ihre Freude an unserem da-Sein wird Tanz. Da sind alle Sorgen vergessen, und wir fallen ihnen geruehrt in die Arme.
Zum Schluss singen wir auf die Melodie “Asante sana Yesu” (“Dank sei dir, Jesus”) “Asante ki na mama” (“Danke, ihr Frauen!”), und alle klatschen begeistert dazu, waehrend die tanzenden Frauen wieder Richtung Koch-Haus verschwinden.

Andreas Baldenius

Endlich klappt mal Strom UND Internet

13.08.2015 00:42

 

First, Moin Moin from Mbigili.

Viel ist schon geschehen, seit wir hier sind.

Das wichtigste: Wir sind gut und ohne Verluste in Mbigili angekommen.

Da der Strom hier leider nicht so will, wie wir wollen, (dies ist schon die zweite Version dieses Eintrags, denn bevor ich es speichern konnte ist der Strom ausgefallen) wollen wir den Eintrag nun nachholen.

Karibu – Willkommen auf unserem Blog!

Am Samstagabend begann die Reise fuer uns am Hamburger Flughafen. Mit Zwischenstopp in Dubai kamen wir am Sonntag, den 2.8. total uebermuedet in Tansania, Dar es Salam an. Wir wurden sehr herzlich vom Pastor Mwasandungila, seiner Frau Mama Mdschumgadschi und dem Kindergaertner State empfangen. Doch nun ging unsere Reise erst richtig los. Den gesamten zweiten Tag (03.08.2015) verbrachten wir im Bus – singend, schlafend, spielend oder einfach nur aus dem Fenster schauend – (unsere Reise begann schon um halb sechs - ohne Fruehstueck). Dabei sahen wir zum einen sehr schoene  Sachen: Eine zum Teil beeindruckende Landschaft mit atemberaubendem Sonnenuntergang, froehliche Kinder. So um die Mittagszeit, sind wir durch einen National Park gefahren und haben dort tatsaechlich Elefanten, Giraffen, Bueffel, Antilopen und Affen gesehen! Doch wir haben auch Seiten gesehen, die uns nachdenklich gemacht haben. Feuer an der Strassenseite, ob einfach so oder ausser Kontrolle geraten und wir sahen Armut in vielen Facetten. Am Abend kamen wir zwar im Dunkeln, aber heil in Tukuyu an. Am naechsten Tag (04.08.15) wurden dann die letzten Kilometer - nach der bahnbrechenden Fahrt am Vortag , bei der prinzipiell keine Gelegenheit ausgelassen wurde Strassenregeln zu brechen, im Schritttempo die Fahrt auf einer schlecht erhaltenen Feldstrasse, den Berg hinauf die Fahrt fortgefuehrt. Und dann waren wir ploetzlich in Mbigili. Ein paar Bewohner stuermten in unseren Bus. Sie sangen und tanzten fuer uns und fuhren mit uns bis zur Kirche weiter.

Als wir dann an der Kirche ausstiegen, warteten noch mehr Leute auf uns. Es wurde immer weiter fuer uns, als Zeichen ihrer Freude, gesungen und getanzt. Nach einem gemeinsamen Essen im Hause des Pastors (Chicken und Reis – seit unserer Ankunft unser Hauptnahrungsmittel) gab es eine Begruessung in der Kirche und dann durften wir ins Partnerschaftshaus einziehen. Wir haben ein 2er, ein 3er und ein 4er Zimmer, welche jeweils ein eigenes “Bad” haben - naeheres spaeter.

 

Liebe Gruesse von allen aus Tansania

Eure Jose!

Ohne Strom leider noch kein Blog...

08.08.2015 21:20

Herzliche Grüße aus Mbigili an alle, die den Blog besuchen, um Neuigkeiten über unsere Reisegruppe zu erfahren.

Die Texte für den Blog sind geschrieben worden, aber leider ist es bisher nicht gelungen, sie hochzuladen. Die Stromversorgung in Mbigili bricht immer wieder ab, so dass die Berichte leider nicht übertragen werden konnten.

Aber aus einigen kurzen SMS-Nachrichten von Jose und Ruth kann ich zumindest weitergeben, dass die Gruppe am Dienstag nach zweitägiger Reise gut in Mbigili angekommen und herzlich aufgenommen worden ist. Schon auf der Fahrt haben sie Elefanten und Giraffen gesehen - ansonsten sind die Eindrücke wohl einfach so vielfältig, dass sie nicht in einer SMS wiedergegeben werden können. Andreas Baldenius schrieb:  Wir laufen bergauf, bergab durch's Paradies und haben schöne Begegnungen. Das hört sich auf jeden Fall gut an. Vielleicht klappt es ja früher oder später doch noch mit Berichten und Fotos. Schaut also ruhig wieder vorbei. Und begleitet unsere Reisenden und die Gemeinde in Mbigili weiter mit euren Gedanken und euren Gebeten.

Stefan Deutschmann

Aufregung

01.08.2015 09:21

Heute geht´s los!

Noch schnell die letzten Sachen packen, noch schnell die Kamera aufladen, die letzten Sachen in der Stadt erledigen; und dabei die ganze Zeit dieses Kribbeln im Bauch, wissend das es in ein paar Stunden losgeht!

Hab ich alles eingepackt???

Sind alle Fenster geschlossen???

Haben wir die Tickets???

Diese Fragen werden uns in den nächsten paar Stunden beschäftigen. Doch letztendlich können wir nichts dran ändern, dass wir ´ne Socke zuwenig einpacken oder das Wir etwas vergessen.

Voller Vorfreude und total aufgeregt, stürz´ich mich jetzt in die letzten Vorbereitungen.

State Mwaikusi und Pastor Mwasandungila warten schon in Daressalam.

Ruth